Bernd Kettmann neuer Vorsitzender im Bezirk Weser-Ems
Auf dem Bezirkstag in der Sportschule Lastrup wurde der Nortruper, bislang Vorsitzender des Fußballkreises Osnabrück, am Sonnabend von den Delegierten einstimmig zum Nachfolger von Dieter Ohls gewählt. Der 68-jährige Schortenser, seit 2014 Bezirksvorsitzender, hatte auf diesem Bezirkstag nicht mehr kandidiert und wird künftig als neuer Ehrenpräsident im Bezirk Weser-Ems geführt. Erste Gratulanten bei der Übergabe der Urkunde zum Ehrenpräsidenten war auch der Präsident des Niedersächsischen Fußballverbandes, Ralph Uwe Schaffert (rechts) und der stellvertretende Bezirksvorsitzende Harald Koning (zweiter von rechts).
Ebenfalls neu im Bezirksvorstand ist Werner Brinker, neuer Vorsitzender des Bezirksschiedsrichterausschusses. Brinker löst Georg Winter ab, dessen Funktionärslaufbahn 1981 im Kreisschiedsrichterausschuss des damaligen Kreises Oldenburg-Land begann. Seit 2003 und damit insgesamt 20 Jahre war Winter, der es als aktiver Unparteiischer als Assistent bis in die Bundesliga schaffte, Vorsitzender des Bezirksschiedsrichterausschusses.
Keine Veränderungen gab es auf den weiteren Vorstandsposten. Der stellvertretende Bezirksvorsitzende Harald Koning, Schatzmeister Jürgen Siegert, die Ausschussvorsitzenden Stefan Brinker (Spielausschuss), Kurt Rietenbach (Junioren) und Thomas Eilers (Frauen und Mädchen) sowie der Referent für Öffentlichkeitsarbeit Andreas Huisjes und die beiden Sportrichter Lennart Dornieden (Vorsitzender des Bezirkssportgerichtes) und Jan Lammers (stellvertretender Vorsitzender Bezirkssportgericht) wurden für weitere drei Jahre in ihren Ämtern bestätigt.
In seiner Antrittsrede bezeichnete Kettmann sein Amt als „neue Herausforderung“. Wichtige Themen seien für ihn in den nächsten Monaten die Gewinnung von neuen Mannschaften und Schiedsrichtern sowie die Ausbildung der Trainerinnen und Trainer. Zudem erschrecke ihn – auch durch negative Erfahrungen aus dem eigenen Kreis – das Gewaltpotenzial von Spielern, Trainern und Zuschauern. „Wir müssen gemeinsam versuchen, dagegen zu wirken“, forderte der neue Bezirksvorsitzende.
Sein Vorgänger Dieter Ohls bekundete, dass ihm der Schritt nicht leichtgefallen sei, nicht wieder zu kandidieren. Aber bereits bei seinem Amtsantritt im Jahr 2014 hatte er angekündigt, mit 70 nicht mehr Bezirksvorsitzender sein zu wollen. Als nun 68-jähriger hätte er jedoch in der nächsten Amtsperiode das 70. Lebensjahr vollendet. „Die Arbeit hat mir überwiegend gefallen“, blickte Ohls auf seine neunjährige Amtszeit zurück. Sorgen bereitet ihm unter anderem jedoch der deutliche Rückgang bei den Schiedsrichtern. „Viele wollen es sich nur noch kurz bieten lassen, sich anpöbeln und beleidigen zu lassen und hören dann wieder auf. Hier sind wir alle gefordert, Zivilcourage zu zeigen und Personen, die Schiedsrichter verbal oder sogar körperlich angreifen, darauf anzusprechen“, forderte Ohls.
In seinem Grußwort wollte der Präsident des Niedersächsischen Fußballverbandes, Ralph Uwe Schaffert, mit Blick auf die Leistungen der Nationalmannschaft und der U21 „über Fußball gar nicht so viel reden, soweit er männlich ist“. Das Bild sei verheerend, sagte Schaffert, der auch nicht mit Kritik am DFB sparte. Mit Blick auf den hochdotierten Vertrag von Bundestrainer Hansi Flick sagte Schaffert, man müsse es in Zukunft unbedingt vermeiden, Trainer mit „Rentenverträgen“ auszustatten.
Der neue DFB-Campus sei „sehr imposant“, jedoch seien 180 Millionen für den Bau „verbraten“ worden, sagte der DFB-Vizepräsident. Auch habe sich das Personal beim DFB in den letzten zehn Jahren von seinerzeit 300 Mitarbeitern auf nun 600 Mitarbeiter sowie 150 Praktikanten mehr als verdoppelt, was unter anderem zu dem strukturellen Defizit des DFB von 20 Millionen Euro im Jahr führe. „Wir müssen sparen und wir werden sparen!“, kündigte Schaffert daher an.
Den Bezirk Weser-Ems nannte Schaffert einen „Vorzeigebezirk“. „Davon können sich die anderen Bezirke eine Scheibe abschneiden“, sagte Schaffert mit Blick auf die erfolgten Kreisfusionen, wodurch der Bezirk Weser-Ems aktuell nur noch aus acht Kreisen besteht. „Eure Organisationsstruktur ist bewundernswert“, lobte der NFV-Präsident.
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